Wir warten mit Spannung auf die Preisverleihung des Dieter-Baacke-Preises 2020

Wir freuen uns, dass das mit tauben und schwerhörigen Schüler*innen der Ernst-Adolf-Eschke-Schule in Berlin von unserer Medienpädagogin Anne Rinn durchgeführte Projekt “Eine lange Reise” für den Dieter-Baacke-Preis 2020 nominiert ist.

Mit dem Dieter-Baacke-Preis werden alljährlich bundesweit herausragende medienpädagogische Projekte ausgezeichnet. Erstmalig findet die Preisverleihung am 13.11. um 19:00 Uhr online statt. Sie sind herzlich eingeladen, bei der Online-Preisverleihung die Preisträger*innen-Projekte und auch die Nominierten-Projekte kennenzulernen. Zugangslink für das Streaming am 13.11. ab 19:00 Uhr in Kürze auf www.dieter-baacke-preis.de.

Es sind zwei Filme während des Projektes mit tauben geflüchteten und nicht-geflüchteten Kindern und Jugendlichen entstanden:

Eine lange Reise I – Jugendliche, die in Deutschland geboren sind, teilweise auch selbst aus Migrantenfamilien kommen, befragen ihre geflüchteten Mitschüler*innen über ihre Flucht. Sie empfinden in performativen Darstellungen einige Erlebnisse der Geflüchteten nach. Der integrative Aspekt war hier besonders wichtig, da taube Geflüchtete durch Krieg und Armut in ihren Herkunftsländern nicht immer durchgehend Gehörlosenschulen besuchen konnten. Sie kommen nach Deutschland und müssen nicht nur Deutsch, sondern auch eine fremde Gebärdensprache lernen. Der Weg am Anfang ist hart, erst einmal überhaupt mit ihren tauben Peers kommunizieren und in Kontakt kommen zu können.

Eine lange Reise II - jüngere geflüchtete und nicht-geflüchtete Kinder erweitern das Projekt mit kleinen gezeichneten und mit iPads selbst erstellten Animationsfilmen, die die Themen: was nehme ich an wichtigen Dinge mit, wenn ich unerwartet umziehen muss, Flucht, fremde Kulturen und ökologische Aspekte von Fluchtverhalten in der Tierwelt aufgreifen. Hier ging es mehr um die Entwicklung eigener künstlerischer Ideen und darum, digitale Geräte zu benutzen und kennenzulernen.

Unser Dank gilt dem Engagement der tauben Kindern und Jugendlichen, dass sie so offen über ihre Erfahrungen und Erlebnisse berichtet haben, sowie auch hörenden Kindern und Jugendlichen, die für die Synchronisation der Gebärdensprache ihre Stimme gaben und zuletzt dem Bezirksamt Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, das eine Finanzierung des Projektes im Rahmen des Masterplans für Integration und Sicherheit möglich machte.