Ambulante Hilfen

Ambulante Hilfen für lesbische, schwule, bisexuelle und transidente (= queere) Jugendliche und junge Erwachsene sowie für Familien, in denen sich ein Kind oder Elternteil als queer bzw. transident beschreibt nach §§ 30, 31, 35, 35a SGB VIII.
Die sozialpädagogischen Angebote verfolgen in ihrer Struktur das Ziel, den Jugendlichen, den Familien, und auch dem sozialen Umfeld die nötige Unterstützung zukommen zu lassen, um die jeweiligen Entwicklungsschritte wieder eigenverantwortlich bewältigen zu können.
- Erziehungsbeistand / Betreuungshelfer*in (§ 30 SGB VIII)
Die sozialen, kognitiven oder emotionalen Fähigkeiten eines jungen Menschen, der sich im geschlechtlichen Identitätsprozess befindet, sollen gestärkt werden, um aktuelle Konfliktsituationen, Alltagsprobleme und Entwicklungskrisen zu bewältigen. Eine altersgemäße Verselbstständigung unter Einbeziehung des familiären und sozialen Umfelds wird unterstützt und begleitet. Eine Einbettung des jungen Menschen (und ggf. seiner Familie) in passende soziale Zusammenhänge kann dabei ein Ziel sein. - Sozialpädagogische Familienhilfe (§ 31 SGB VIII)
Diese Form der ambulanten Hilfe wendet sich an Erziehungsberechtigte und bezieht sich gleichermaßen auf Kinder und Jugendliche, welche eine problematische Entwicklung ihrer geschlechtlichen Identität oder Orientierung signalisieren und auch auf Elternteile, welche z.B. ein transsexuelles Coming-Out haben und deren Kinder Unterstützungsbedarf signalisieren.
Die Sozialpädagogische Familienhilfe hilft diesen Familien bei der Wahrnehmung der Erziehungsaufgaben, der Bewältigung des familiären Alltags, von Ereignis- und Entwicklungskrisen im psychischen und sozialen Bereich. Durch Unterstützung der gesamten Familie sollen die Entwicklungschancen des jungen Menschen und auch die erzieherischen Fähigkeiten der Erziehungsberechtigten gefördert werden. Eine ressourcenorientierte sozialpädagogische Beratung und Begleitung berücksichtigt dabei neben speziellen familiären Lebensbedingungen insbesondere die Auswirkungen, welche die geschlechtliche Identitätsfindung eines Familienmitglieds auf die ganze Familie und das soziale Umfeld haben können. - Intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung (§ 35 SGB VIII)
Dieses Angebot richtet sich an junge Menschen in entwicklungsgefährdenden Lebenssituationen mit ggf. gravierend beeinträchtigten Beziehungen zu den Menschen des sozialen Umfelds. Der geschlechtliche Identifikationsprozess macht häufig eine intensive Unterstützung des sozialen Umfeldes erforderlich. Familien- oder Peergruppenkonflikte, Schul- und Ausbildungsschwierigkeiten, Sprach- oder Verhaltensstörungen, psychische oder Drogenprobleme, Prostitution und Suizidalität gehören zu den häufigen Begleiterscheinungen dieser kritischen Lebenssituation. Die Hilfe ist dabei individuell zugeschnitten und berücksichtigt das aktuelle Lebensumfeld des jungen Menschen. Sie beinhaltet Intervention in akuten Krisen, fördert emotionale Fähigkeiten, Selbständigkeit, soziale Kompetenzen und Umweltbindungen. Darüber hinaus unterstützt sie bei der Entwicklung realistischer Lebensplanungen einschließlich der materiellen Grundlagen und begleitet deren Umsetzung.
Unser multiprofessionelles Queer-Leben-Team setzt sich aus sozialpädagogischen und therapeutischen Fachkräften mit unterschiedlicher sozio-sexueller Biographie zusammen.
Unsere Mitarbeiter*innen nehmen regelmäßig an Supervision, kollegialer und fachlicher Beratung teil und nutzen interne Fortbildungsangebote sowie externe Weiterbildungsmöglichkeiten, um sich fortlaufend zu qualifizieren.

Bereichsleitung Queer Leben
Ambulante Hilfen und Projekte
Malte Mühlsteff (er/ihn)
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Queer Leben realisieren wir in Kooperation mit der Schwulenberatung Berlin gGmbH und dem Verein TransInterQueer.
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